Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) der Brust ist ein sehr genaues und sensitives Verfahren, mit deren Hilfe bereits kleine Karzinome und Tumorvorstufen nachgewiesen werden.
Bei der Mamma-MRT erfolgt die Untersuchung in einer Röhre, die ein starkes Magnetfeld erzeugt. Hierbei wird, wie bei der Ultraschalluntersuchung, keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Während der Untersuchung wird ein Kontrastmittel in die Armvene injiziert. Das Kontrastmittel dient dazu, eventuell vorhandene Tumore gegenüber dem normalen Brustdrüsengewebe durch deren vermehrte Durchblutung abgrenzen zu können.
Das Drüsengewebe ist gelegentlich auch vermehrt durchblutet, wenn der Hormonspiegel im Monatszyklus erhöht ist, wodurch die Erkennbarkeit der bösartigen Befunde verschlechtert sein kann. Daher ist die Wahl des richtigen Untersuchungszeitpunktes sehr wichtig. Auch das Absetzen einer Hormontherpie ist aus diesem Grund in der Regel sinnvoll. Nur in Ausnahmefällen kann auf das Absetzen der Hormontherapie verzichtet werden.
Der optimale Untersuchungszeitpunkt liegt in der zweiten Woche nach Beginn der Periode. Durch die hohe Empfindlichkeit der Methode benötigt der Arzt sehr viel Erfahrung, damit gutartige Befunde nicht als bösartig eingestuft werden.
Aufgrund der fehlenden Belastung mit Strahlen und der exzellenten Trefferquoten für den Nachweis von Brustkrebs stellt die Mamma-MRT auch im Rahmen der Früherkennung ein gutes Untersuchungsverfahren dar, sofern die Qualität der Bilder stimmt. Dies setzt allerdings eine technisch und methodisch hochwertige Mamma-MRT voraus. Hierfür bürgen die Ärzte im Diagnostischen Brustzentrum, die die Untersuchung an einem MR-Gerät der neuesten Generation (SIEMENS Aera) durchführen lassen.
Im Rahmen unserer Kooperationen mit den Brustzentren der Universitätskliniken Düsseldorf und Köln können wir u.a. regelmäßige MRTs im Rahmen der intensivierten Früherkennung für die Frauen der Tumorriskiosprechstunde anbieten.
Gründe für MR-Mammographie
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Bei Frauen mit einem besonders hohen familiären Brustkrebsrisiko als Früherkennung (nur im Rahmen der Tumorrisikosprechstunde)
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Als Therapiekontrolle bei Patientinnen, die vor einer Operation mit einer Chemotherapie behandelt werden
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Zur Unterscheidung von Narbengewebe und Tumorgewebe nach brusterhaltender Behandlung
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Zur Bestimmung der Befundausdehnung gesicherter Mammakarzinome sowie zum Ausschluss einer Multizentrizität oder Multifokalität. Das heißt, ob neben einem bekannten Tumorbefund noch weitere bösartige Prozesse an anderen Stellen der Brust vorhanden sind
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Bei Verdacht auf ein bösartiges Geschehen nach Entfernung der Brust und einem Aufbau mit einem Silikonkissen
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Zum Nachweis eines Defektes von Brustimplantaten
Durchführung der Untersuchung
Bei der Magnet-Resonanz-Tomographie wird die Patientin in einem Magnetfeld innerhalb einer Röhre untersucht. Die Untersuchung erfolgt in Bauchlage, wobei die Brust in einer speziellen Untersuchungsspule gelagert und hierbei leicht komprimiert wird. Dies ist notwendig, um Bildstörungen durch Bewegungen der Brust zu vermeiden und eine optimale Bildqualität zu erreichen. Der Druck auf die Brust ist sehr viel schwächer als bei der Mammographie.
Die Untersuchung dauert ca. 20 Minuten. Zu Beginn der Untersuchungen werden Bilder ohne Kontrastmittel und später nach Kontrastmittel aufgenommen. Die Bilder vor und nach Kontrastmittelgabe werden verglichen, um eine verdächtige Kontrastmittelaufnahme als Tumorhinweis zu erkennen.
MRT gesteuerte Biopsie
Manchmal ist ein Befund nur in der MRT-Mammographie erkennbar. In solchen Fällen wird eine Gewebsprobe mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie durchgeführt. Dieses Verfahren ist aufwändig und bedarf sehr großer Erfahrung.
Die Untersuchung erfolgt in üblicher Bauchlagerung der Patientin mit einer speziellen Lagerungs- und Untersuchungsvorrichtung. Nach Aufspüren des abklärungsbedürtigen Befundes und lokaler Betäubung werden Proben mit einer Spezialnadel (Vakuum-Saug-Nadel) entnommen.