Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie

Die MR-Tomographie (Magnet Resonanz Tomographie, MRT) wurde früher auch häufig Kernspintomographie genannt. Sie erstellt Schnittbilder, ähnlich der Computertomographie, allerdings ohne Röntgenstrahlen dabei einzusetzen. Stattdessen wird der Körper einem Magnetfeld ausgesetzt und festgestellt, wie sich die Körpergewebe in diesem Magnetfeld verhalten. Diese Untersuchungstechnik beruht auf der Feststellung, dass Atomkerne mit einer ungeraden Ordnungszahl über eine Eigenrotation, den so genannten Spin verfügen und ein eigenes, sehr schwaches, natürliches Magnetfeld besitzen. Dieses eigene Magnetfeld kann durch ein künstliches, starkes Magnetfeld wie Kompassnadeln, ausgerichtet werden. Die einzelnen magnetischen Atome drehen (engl. "spin") abhängig von der künstlichen Magnetfeldstärke in einer rechnerisch zu bestimmenden Frequenz. Durch kurzes Einstrahlen dieser Frequenz, die bei 1,5 Tesla einer elektromagnetischen Welle im Radiofrequenzbereich entspricht, nehmen einige Atome diese Energie auf. Beim Abschalten der Radiowelle geben diese Atome die Energie in Form einer Radiowelle wieder ab, die gemessen wird. Daraus werden nach einer komplexen Formel die Schnittbilder berechnet. Entscheidend für die Abbildung ist der unterschiedliche Wassergehalt in den verschiedenen Körpergeweben. Erkrankte Gewebe enthalten häufig mehr Wasser, als gesunde Gewebe. Wegen der größeren Anzahl an Wasserstoffkernen im erkrankten Gewebe kann man diese von den gesunden Geweben unterscheiden.

Ablauf der Magnetresonanztomographie

Eine Untersuchung dauert je nach Untersuchungsziel 10 bis 40 min. Sie werden auf eine bewegliche Liege gelegt und in die Öffnung des Magneten gefahren. Während der Untersuchung liegen Sie in der Röhre des Magneten, die einen Durchmesser zwischen 60 und 70 cm hat und etwa 120 cm lang ist. Diese Röhre ist an beiden Enden offen, mit Beleuchtung und Belüftung versehen. Über die eingebaute Wechselsprechanlage können Sie uns jederzeit rufen oder ansprechen. Sie bekommen außerdem einen Klingelknopf in die Hand, mit dem Sie uns zusätzlich rufen können. Während der Untersuchung werden Sie mehr oder weniger laute klopfende und summende Geräusche hören. Diese Geräusche beruhen auf elektromagnetischen Schaltungen und sind ganz normal. Um Sie vor zu lauten Geräuschen zu schützen, bekommen Sie von uns Ohrstöpsel oder einen Kopfhörer. In manchen Fällen braucht man ein Kontrastmittel, um bestimmte krankhafte Veränderungen sichtbar zu machen. In diesem Fall werden wir während der Untersuchung einmal das Kontrastmittel in eine Armvene mittels Injektor spritzen. Bleiben Sie in diesem Fall ruhig liegen und bewegen Sie vor allem nicht den Körperteil, der untersucht wird. Die Bilder der anschließenden Kontrastmittelserie könnten sonst gestört sein.

Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen:

Mit der MRT sind bisher viele Millionen Untersuchungen weltweit durchgeführt worden. Trotz intensiver Forschung sind bisher keine Schädigungen mit den benutzten Geräten festgestellt worden. Nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis sind auch keine Schäden zu erwarten. Das Kontrastmittel ist ab dem 1. Lebenstag zugelassen. Das in manchen Fällen intravenös gespritzte Kontrastmittel ist ausgezeichnet verträglich und hat keine schädlichen Nebenwirkungen. Nur in sehr seltenen Fällen reagiert ein Patient allergisch darauf. Diese seltenen Reaktionen zeigen sich in Hautrötungen und Juckreiz, evtl. auch leichte Übelkeit direkt nach der Untersuchung. Die Reaktion ist nicht schwerwiegend und kann, falls notwendig, mit Medikamenten gut behandelt werden. Schwerwiegende Unverträglichkeiten sind außerordentlich selten und können bis zum Kreislaufschock führen. Die 2006 entdeckte Verbindung zwischen der extrem seltenen Erkrankung NSF (nephrogene systemische Fibrose) und dem MRT Kontrastmittelbestandteil Gadolinium ist nur bei schwer nierenkranken Patienten gegeben. Bei unklarer Nierenfunktion führen wir vor einer Kontrastmittelgabe einen Bluttest unmittelbar vor der Untersuchung bei uns durch. Da die Untersuchung in einem starken Magnetfeld stattfindet, können manche Patienten, vor allem mit Metallimplantaten, nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen oder gar nicht untersucht werden. Wir werden Sie daher vor der Untersuchung befragen nach:

  • Herzschrittmachern,
  • künstliche Herzklappen,
  • Metallprothesen,
  • Gefäßclips,
  • Gefäßstützen in Schlagadern (sog. Stents),
  • Hörgeräten,
  • Medikamentenpumpen,
  • Granatsplittern,
  • Herzoperationen,
  • Operationen am Kopf bzw. Hirn usw.

Bitte beantworten Sie unsere Fragen so genau wie möglich, damit wir entscheiden können, ob eine MRT-Untersuchung gefahrlos möglich ist. Bitte beachten Sie: Bevor Sie den Untersuchungsraum betreten, müssen Sie in der Umkleide alle Metallteile ablegen (Schmuck, Haarnadeln, Uhr, Schlüsselbund, Geldbeutel, Münzgeld, Feuerzeug, Kugelschreiber). Auch Ihre Scheckkarten, Kreditkarten, Ausweise mit Chip oder Magnetstreifen o.ä. lassen Sie bitte in der Kabine, da der Magnetstreifen auf der Karte gelöscht wird, und die Karte danach nicht mehr funktioniert. Einige schwarze Schminken enthalten Eisenoxidpartikel welche die Bildgebung stören können. Ebenso sind Kleidungsstücke mit Metallapplikationen und Strumpfhosen häufig problematisch und müssen ausgezogen werden. Der Ehering besteht normalerweise aus einem Edelmetall, welches nicht magnetisch ist und kann anbehalten werden. Wenn es schon Voraufnahmen gibt, oder Voruntersuchungen mit anderen bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, Ultraschall) durchgeführt wurden, sollten Sie diese Aufnahmen unbedingt mitbringen. Dies erleichtert die Diagnosestellung. Wenn Sie noch Fragen zum Sinn oder Ablauf der Untersuchung haben, oder etwas nicht verstanden haben: Bitte fragen Sie uns danach; wir werden Ihnen gerne Auskunft geben.

Kernspintomographie-Team

MRT-Kernspintomographie-1

MRT-Kernspintomographie